Diese acht typischen Fehler beim Immobilienverkauf kosten richtig Geld
Der Immobilienmarkt boomt, die Preise sind hoch und die Nachfrage ist groß: Vielleicht denken Sie als Eigentümer darüber nach, in diesem verkäuferfreundlichen Umfeld Ihre Immobilie in Eigenregie zu verkaufen und sich die Kosten für einen Makler zu sparen? Unterschätzen Sie den Aufwand und die Komplexität eines Immobilienverkaufs nicht. Es gibt jede Menge Fallen, in die Sie als Laie tappen können. Wir zeigen Ihnen hier acht typische Fehler, die nicht nur ärgerlich sind, sondern zudem Ihr Geld kosten.
1. Private Immobilienverkäufer unterschätzen den Aufwand
Viele Eigentümer haben vor dem Verkauf Ihrer Immobilie eine nur sehr vage Vorstellung davon, was sie genau erwartet – und was alles zu tun ist. Insbesondere Personen mit wenig oder zumeist gar keiner Verkaufserfahrung kennen sich mit den organisatorischen Abläufen und den notwendigen Arbeitsschritten nicht aus. Der Prozess vom Verfassen eines Exposés bis zur finalen Unterschrift unter dem Kaufvertrag verschlingt nicht nur Zeit, sondern auch finanzielle Mittel. Und jeder Fehler, der Ihnen während dieser Phase unterläuft, führt unweigerlich zu Nachbesserungskosten und verlängert den gesamten Verkaufsprozess.
2. Wichtige Verkaufsunterlagen sind nicht vorhanden
Einer der häufigsten Fehler, der Privatpersonen beim Immobilienverkauf unterläuft, ist das Fehlen verkaufsrelevanter Dokumente und Unterlagen. Dazu gehören beispielsweise der Grundbuchauszug, eine genaue Wohnflächenberechnung, Grundrisszeichnungen und die Baugenehmigung. Vergessen Sie auf keinen Fall den Energieausweis, der zur Besichtigung Interessenten unaufgefordert vorgelegt werden muss – ansonsten riskieren Sie ein Bußgeld. Potentielle Käufer benötigen die Verkaufsunterlagen für die Finanzierungsgespräche mit ihrer Hausbank. Liegen die Dokumente nicht vollständig vor, entstehen unnötige Verzögerungen – und im schlimmsten Fall werden Interessenten misstrauisch und springen ab. Holen Sie sich daher unbedingt kompetente Hilfe bei der Beschaffung fehlender Unterlagen.
3. Der Verkaufspreis ist falsch kalkuliert
Das Wichtigste vorab: Ihre Immobilie hat keinen quasi absoluten Wert. Vielmehr bestimmen Marktangebot und Nachfrage, welchen Preis Sie für Ihre Immobilie bekommen können. Anders formuliert: Eine Immobilie ist so viel wert, wie Käufer dafür zu bezahlen bereit sind.
Oft neigen Eigentümer jedoch dazu, mit reichlich überzogenen Preisvorstellungen an den Markt zu gehen. Sie haben dabei die Mühen und finanziellen Mittel im Hinterkopf, die sie in Haus oder Wohnung investiert haben. Ein zu hoher Preis schreckt mögliche Käufer jedoch ab – die Immobilie bleibt als „Ladenhüter“ in den Anzeigenportalen stehen.
Ein zu niedriger Preis führt umgekehrt nicht nur dazu, dass Eigentümer unnötig Geld verschenken, er lässt Interessenten auch misstrauisch werden und vermuten, dass die Immobilie möglicherweise versteckte Mängel hat.
Um einen realistischen Angebotspreis ansetzen zu können, ist es unerlässlich, den Wert der Immobilie von einem qualifizierten Makler oder Immobiliensachverständigen ermitteln zu lassen.
4. Das Exposé macht eine unprofessionellen Eindruck
Das Exposé soll potentiellen Käufern einen möglichst ansprechenden, sympathischen Eindruck der Immobilie vermitteln. Dabei sind es zuallererst die Bilder, die Aufmerksamkeit erregen. Wenn Sie hier mit selbstgeschossenen Handyaufnahmen an den Start gehen, begehen Sie einen kapitalen Fehler. Kommt dann noch ein wenig attraktiver Text hinzu, ist der Immobilienverkauf schon beschädigt bevor er überhaupt begonnen hat. Für eine überzeugende Präsentation Ihrer Immobilie benötigen Sie perfekte Profi-Fotos und einen zielgruppengenauen Text, der die Vorzüge Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geschickt herausstellt – aber trotzdem bei der Wahrheit bleibt. Auf keinen Fall dürfen Sie rigoros übertreiben – das kann zu Schadenersatzforderungen des späteren Käufers führen.
5. Die Immobilie ist für den Besichtigungstermin schlecht vorbereitet
Zahlreiche Studien belegen, dass sich mit einer gut präsentierten Immobilie um bis zu 15 Prozent höhere Verkaufspreise erzielen lassen. Das gilt auch für die eigentliche Besichtigung vor Ort. Eigentümer, die Besichtigungstermine unzureichend vorbereiten, verkennen, dass Interessenten nicht ihr Zuhause, sondern eine Immobilie kaufen möchten, die sie nach eigenen Vorstellungen herrichten wollen. Räumen Sie also überflüssige Deko weg, mähen Sie den Rasen und kochen Sie nicht gerade Eintopf. Außerdem sollten Sie jede nur erdenkliche Detailfrage zu Ihrer Immobilie beantworten können. Müssen Sie passen, ist das immer schlecht und beeinträchtigt ein gutes Verkaufsklima.
6. Fehlendes Verhandlungsgeschick beim Verkaufspreis
Für private Immobilienverkäufer ist die Preisverhandlung in aller Regel eine der größten Herausforderungen. Den meisten Eigentümern fehlt eine gute Preisstrategie, um adäquat auf die Vorstellungen des Käufers reagieren zu können. Natürlich ist es möglich, dass ein Interessent sich meldet, der bereit ist, den angesetzten Preis zu bezahlen. In der Realität verhält es sich jedoch meist komplizierter. Interessenten werden versuchen, den Preis zu drücken. Mit welchen Argumenten halten Sie dagegen? Bis zu welcher Grenze sind Sie bereit, mit dem Preis nach unten zu gehen? Können Sie glaubhaft machen, dass Sie nicht unmittelbar verkaufen müssen? Wie entscheiden Sie sich bei mehreren Interessenten, von denen einer mehr bietet, der andere aber größere Sicherheiten hat? Mangelnde Erfahrung und ein schlechtes Gespür für Preisverhandlungen oder überhaupt eine fehlende Verhandlungsbereitschaft können einen Verkauf sehr schnell scheitern lassen.
7. Unzureichende Überprüfung der Bonität des Käufers
Nicht wenige Verkäufer scheuen davor zurück, die Zahlungsfähigkeit des Käufers wirklich sorgfältig zu überprüfen. Ein unnötiger Fehler beim Immobilienverkauf. Nur durch eindeutige Nachweise lässt sich eine teure Rückabwicklung des ganzes Verkaufs wirksam vermeiden. Dabei reicht durchaus eine Finanzierungsbestätigung der Bank oder eine sonstige Bescheinigung, aus der hervorgeht, dass der Käufer über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügt. Wichtig: Stellen Sie die Verhandlungen mit eventuellen anderen Interessenten auf keinen Fall ein, bevor Sie nicht sicher sein können, dass Ihr bevorzugter Käufer eine ausreichende Bonität mitbringt.
8. Unklarheiten im Kaufvertrag können teuer werden
Fehlende oder unklare Angaben im Kaufvertrag können die Freude über den erfolgreichen Immobilienverkauf noch lange nach erfolgter Unterschrift trüben. Jedes noch so kleine Detail, das mündlich besprochen wurde, muss im Kaufvertrag schriftlich fixiert werden. Ansonsten drohen Ihnen möglicherweise Streitigkeiten wegen Haftung und Gewährleistungsansprüchen, die nicht selten vor Gericht landen und zu empfindlichen Schadenersatzzahlungen führen können. Unterschreiben Sie daher niemals einen Kaufvertrag, der nicht von einem Rechtsanwalt oder einem Immobilienmakler eingehend geprüft worden ist.
Ein kompetenter Immobilienmakler bewahrt Sie vor Schaden
Auch wenn der Immobilienmarkt derzeit sehr gute Bedingungen für den Immobilienverkauf bietet, so sollten Sie die großen Risiken bei der Veräußerung von Haus oder Wohnung nicht ignorieren. Ein qualifizierter Immobilienmakler kennt sich mit allen Detailfragen bestens aus und garantiert Ihnen einen reibungslosen und zügigen Verkaufsprozess. Er erspart Ihnen Zeit und Mühe, vor allem aber auch finanziellen Schaden. Im Gegenteil: Mit ziemlicher Sicherheit erzielen Sie mit einer professioneller Vermarktung einen höheren Verkaufspreis als wenn Sie es in Eigenregie probieren.
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