„Home Staging“ – So setzen Sie Ihre Immobilie perfekt in Szene
In den USA und in den skandinavischen Ländern ist es seit Jahrzehnten gängige Praxis, in Deutschland beginnt sich der Trend zu verfestigen: Immobilien, die verkauft werden sollen, werden zunächst einem „Home Staging“ unterzogen. Haus oder Wohnung werden dabei für die Verkaufsphase mit (Leih-) Möbeln, Licht und Farbe optimal in Szene gesetzt – um die Immobilie von ihrer schönsten Seite zu präsentieren. Das Konzept greift sowohl bei leeren als auch bei noch bewohnten/möblierten Immobilien. Ziel ist eine Verkürzung der Verkaufsdauer und das Erreichen des besten Preises. Ob das klappt, hängt von der Qualität des „Home Stagings“ ab – und ergo von den eingesetzten, finanziellen Mitteln.
Was ist „Home Staging“?
„Home Staging“ ist grundsätzlich eine Maßnahme des „Visual Merchandising“, also eine optische Verkaufsförderung. Die zu verkaufende Immobilie wird für den Verkaufsprozess professionell gestylt und auf eine Präsentier-Bühne (stage) gehoben. Inszeniert wird zumeist ein heller Einrichtungsstil, der auf eine breite Zustimmung stößt. Bei speziell avisierten Käufer-Zielgruppen kann aber auch auf deren Vorlieben eingegangen werden. Bewohnte Häuser werden für gewöhnlich in ihrem Mobiliar „ausgedünnt“ und „neutralisiert“, um die Immobilie zu „entpersonalisieren“. Leerstehende Objekte, bei denen es schon mal schwerfallen kann, die jeweiligen Zimmer- und/oder Quadratmetergrößen einzuschätzen, erhalten durch Leihmöbel und Deko-Artikel den Charakter von Musterwohnungen.
Was soll mit „Home Staging“ erreicht werden?
„Home staging“ zielt ganz klar auf den berühmten ersten Eindruck und die psychologische Komponente eines „guten Bauchgefühls“ beim Käufer. Die Immobilie soll Wohlfühl-Ambiente verströmen und einladend wirken. Gleichzeitig soll sie sich so „flexibel“ präsentieren, dass Gedankenspiele zur künftigen Einrichtung möglich sind. Tatsächlich haben diverse Studien nachhaltig belegt, dass nur rund 20 Prozent aller Menschen sich vor ihrem geistigen Auge einen Raum mit einer gänzlich anderen Einrichtung vorstellen können, wenn das aktuelle Mobiliar des Besitzers noch vollständig vorhanden ist – inklusive persönlicher Gegenstände. Käufer wollen aber nicht das Zuhause des Besitzers kaufen. Und: Nur zwei von zehn Interessenten haben keine Schwierigkeiten, die Dimensionen eines Raumes zu erfassen, wenn dieser komplett leer ist.
Welche Erfolge kann „Home Staging“ vorweisen?
Nach Daten der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Resign (DGHR) verkürzt sich die Verkaufszeit einer Immobilie durch „Home Staging“ um die Hälfte. Zwischen 80 und 90 Prozent aller Liegenschaften, die im vorhinein durch „Home Staging“ optimiert wurden, hatten nach diesen Berechnungen innerhalb von drei Monaten einen neuen Eigentümer. Gleichzeitig werden bei im Vorfeld richtig eingepreisten Immobilien Preissteigerungen beim Verkaufspreis von bis zu 15 Prozent konstatiert – bevorzugt durch Bieter-Runden der Interessenten. Die DGHR ist der Dachverband IHK-zertifizierter Home Stager in Deutschland. Ein geschütztes Berufsbild gibt es hierzulande (noch) nicht.
Was kostet „Home Staging“?
Die Preise für „Home Staging“ richten sich individuell nach Aufwand und Leistung. Seriöse Home Stager bieten Staffelpreise für (erstens) pure Beratungen vor Ort, bei denen Maßnahmen vorgeschlagen werden, die in Eigenregie umgesetzt werden können. An zweiter Stelle stehen Entgelte für einen Tag, an dem zusammen mit dem Eigentümer und eventuell Bekannten und Freunden unter Anleitung Schönheitsreparaturen durchgeführt, Möbel und persönliche Gegenstände ausgeräumt, Einrichtungsgegenstände neu organisiert werden. Schließlich drittens: Das Rundum-Sorglos-Paket mit speziell auf die Immobilie zugeschnittenem Styling-Konzept liegt in der Regel bei 1-3 Prozent vom Verkaufspreis.
Was ist bei der Beauftragung eines „Home Stagers“ zu beachten?
Die Bezeichnung „Home Stager“ ist in Deutschland – anders als in den Vereinigten Staaten – kein anerkanntes Berufsbild und damit auch nicht an bestimmte Qualifikationen gebunden. Die Industrie- und Handelskammern haben auf den boomenden Trend reagiert und bieten für die Absolventen von speziellen Intensivschulungen eine Zertifizierung an. In jeden Fall sollten Sie sich die Referenzen eines Home Stagers genau ansehen. Wenn Sie persönlich von den Vorher-Nachher-Ergebnissen richtig beeindruckt sind, können Sie das Face-Lifting für Ihre Immobilie getrost in Auftrag geben.
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